Wer sieht den Ausbau gerne? Die Banken und Konzerne.

... diesen Satz formulierte die DKP, als es Anfang der 1980er Jahre um den Bau der Startbahn/West ging. Nachdem diese Bahn in den Wald betoniert worden war, glaubte kaum jemand, dass innerhalb weniger Jahre erneut ein Flughafenausbau auf der Tagesordnung stehen würde. Damals war man sich in Hessen über Parteigrenzen einig: Großprojekte mit diesen Dimensionen dürfen nicht mehr gegen den Willen der Betroffenen durchgesetzt werden. „Kein Baum wird mehr fallen“ versprach damals Ministerpräsident Holger Börner (SPD) und der ehemalige Ministerpräsident Hans Eichel (SPD): »An den Start- und Landebahnkonfigurationen wird nichts geändert...«. Dann erklärte man den Frankfurter Stadtwald noch am 14.12.1992 zum Bannwald und alle großen Parteien sagten: »Ausbau nur innerhalb der Flughafengrenzen«. Aber was gilt das schon. Wenn es um schnelle Profite geht, denkt man am Flughafen und anderswo nicht an Erklärungen und Gesetze - alles kann auf einmal ganz schnell geändert werden. Mit der vom Ministerpräsidenten Koch und der damaligen CDU/FDP-Landesregierung getroffenen politischen Entscheidung zum Bau einer neuen Bahn am Flughafen Rhein-Main gibt es einen neuen Angriff auf die Gesundheit vieler Menschen in der direkten Umgebung des Flughafens. Immer mehr Menschen sind in ihrem Lebensraum Verlierer des Flughafen-Ausbaus. Bei der vorangetriebenen Landebahn im Kelsterbacher Wald hätten insbesondere Kelsterbach, Raunheim, Flörsheim, Edersheim und Teile von Hofheim zu leiden. Weiter östlich würden Offenbach, Oberrad, Sachsenhausen, Goldstein und Schwanheim langsam an Lärm und Abgasen ersticken. Im Süden würden Mörfelden, Groß-Gerau, Nauheim, Worfelden und Darmstadt von Überflügen noch stärker belästigt. Offenbar überhaupt keine Rolle spielen bei den Ausbaubetreibern Naturschutzgebiete, der Bannwald und die Grundwassersituation. In Kelsterbach sollen 216 Hektar wertvoller Waldbestand geopfert werden, der für die gesamte Region als Frischluft- und Wasserreservoir große Bedeutung hat. Im Süden des Flughafens fällt seit Jahren Wald zusätzlich der Säge zum Opfer. Aber hier gibt es kaum noch Wald. Die Bäume sind gerade hier wichtige Barriere vor dem Flughafenbodenlärm und unentbehrlicher Luftfilter. Die Pläne: Der Flughafen will auch im Süden erweitern. Eine Riesenwerft für den A380 wird gebaut. Geplant wird ein neues Süd-Terminal. Ein Nachtflugverbot soll es nach dem Willen von Lufthansa nicht geben. Die Bevölkerung soll erneut mit leeren Versprechungen für dumm verkauft werden. Auch das ist eine einzige Katastrophe, denn schon jetzt werden manchmal über 200 Nachtflüge gezählt. Allein im Juli 2006 gab es 43.601 Flugbewegungen, geplant ist demnächst 600.000 bis 800.000 abzuwickeln. Viele Bürgerinnen und Bürger in der Flughafen-Region wissen, dass man dann hier nicht mehr leben kann. Trotzdem wird der Ausbau vorangetrieben. Die Gründe liegen auf der Hand: es gibt einen starken Druck der Banken und Konzerne aus dem Rhein-Main-Gebiet. In der Landeshauptstadt fordern die CDU, die FDP, und die Sozialdemokraten den Ausbau. Es gehört schon eine Portion Menschenverachtung dazu, den Ausbau immer weiter zu betreiben. Denn die Gesundheitsgefahren durch Lärm, Abgase und die Absturzgefahren steigen. Wer geglaubt hatte, mit der Flughafen-Mediation und anderen Spielereien die Betroffenen für dumm verkaufen zu können, wird sich getäuscht haben. Der Kampf ist noch nicht entschieden. Die Kommunen des Umlandes sind weiter dagegen, über 50 Bürgerinitiativen sind aktiv.
Die DKP unterstützt diesen Kampf.